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M urach
mu rach's
programming
4™ EDITION
JOEL MURACH
AN OBJECT-ORIENTED BOOK
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inheritance, and interfaces the way they’re
used in the real world
murach's
programming
4th EDITION
Joel Murach
10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
ISBN: 978-1-890774-65-3
Contents
Introduction XV
A ppendixes
Appendix A How to set up your PC for this book 771
Appendix B How to set up your Mac for this book 111
E x p a n d e d c o n te n ts
As you work with Java SE 7, please keep in mind that all Java versions are
backwards-compatible. That means that everything in this book will also work
with future versions of the JDK.
Introduction to Java
In 1996, Sun Microsystems released a new programming language called
Java. Although Oracle bought Sun in 2010, Java remains one of the most widely
used object-oriented programming languages.
Literatur
A. K r e i d l , Die Funktion des Vestibularorgans, Ergebnisse der Physiologie V (1906),
572.
H. D i e k i n ä s t h e t i s c h e n E m p f i n d u n g e n
Literatur
E b b i n g h a u s - B ü h l e r , Grundzüge der Psychologie I⁴ § 32. Die Kraft- und
Bewegungsempfindungen.
[2] Anders H. Henning, Der Geruch 1916 S. 491 ff., der ein
Geschmackstetraeder aufstellt.
4. Kap. Das Gesetz der spezifischen
Sinnesenergie
Literatur
R. W e i n m a n n , Die Lehre von den spezifischen Sinnesenergien, 1895.
N. B r ü h l , Die spezifischen Sinnesenergien nach Joh. Müller im Lichte der
Tatsachen, 1915.
5. Kap. Die Psychophysik
Literatur
G. Th. F e c h n e r , Elemente der Psychophysik, 2 Bde., 1860.
G. E. M ü l l e r , Die Gesichtspunkte und Tatsachen der psychophysischen Methodik,
1903.
Literatur
R. P a u l i , Über psychische Gesetzmäßigkeit. 1920.
W. B e t z , Über Korrelation. 3. Beiheft zur ZAngPs. (1911).
ZWEITER ABSCHNITT
Empfindungskomplexe
Faßt man die Empfindungen als die elementaren Bausteine des anschaulichen
Erkennens auf, so läßt sich die Frage aufwerfen, wie sich die Verbindung solcher
Elemente gestalten werde: Wird sie eine reine Addition von Empfindungen sein,
oder werden bei dem Zusammensein von Empfindungen neue Gesetzmäßigkeiten
auftreten? Bei der Untersuchung dieser Frage könnte man wie bei der
Empfindungslehre immer streng von dem psychisch Gegebenen ausgehen,
Empfindungskomplexe aufsuchen und sie erforschen. Statt dieses analytischen
Weges, der mancherlei Schwierigkeiten bietet, steht uns aber auch der bequemere
synthetische offen. Wir kennen schon die Beziehungen zwischen Reiz und
Empfindung und dürften auch durch die vorausgegangenen Betrachtungen gegen
den „stimulus-error“ (T i t c h e n e r ), d. h. gegen die Verwechslung von
physikalischem Reiz und psychischem Erlebnis geschützt sein. Man könnte also
systematisch durch gleichzeitige Verwendung mehrerer Reize
Empfindungskomplexe hervorzurufen bedacht sein. Dabei müßten zwei oder mehr
Reize zunächst auf dasselbe Sinnesorgan und dann auf verschiedene Organe
einwirken. In manchen Fällen, wo mehrere adäquate Reize nicht allein dasselbe
Organ, sondern auch dieselben Nervenfasern erregen, wird wie bei dem Auge nur
eine einzige Empfindung entstehen. Diese Fälle gehören nicht hierher und wurden
auch schon bei der Empfindungslehre besprochen; alle anderen Fälle sind jedoch
hier zu berücksichtigen. Allerdings liegt eine systematische Durchforschung des
Gesamtgebietes noch nicht vor. Das wenige über die Verbindung der niederen
Sinnesempfindungen, wie der Gerüche und Geschmäcke, wurde schon oben
gelegentlich gestreift. Beide Empfindungsarten gehen miteinander auf jeden Fall
eine sehr innige Verbindung ein, die der Unkundige nicht leicht zu analysieren
vermag. Immerhin scheint es hier bei einer einfachen Addition der Empfindungen
zu bleiben. Doch stehen genauere Untersuchungen noch aus. Bei den andern
Sinnen hingegen werden durch das gleichzeitige Vorhandensein mehrerer
Sinnesreize seelische Gebilde bedingt, die schon immer die Aufmerksamkeit der
Psychologen erregten und darum eingehender erforscht sind. Von diesen
Empfindungskomplexen sind die aus Tönen bestehenden verhältnismäßig die
einfachsten: fehlt doch bei ihnen das räumliche Moment. Mit ihnen soll darum bei
der Besprechung der Empfindungskomplexe begonnen werden.
1. Kap. Die gleichzeitigen Tonverbindungen
Nicht alle Tonpaare verschmelzen gleich innig, d. h. nicht alle nähern sich
gleichviel dem Einklang. Unter V e r s c h m e l z u n g verstehen wir nämlich mit
S t u m p f die A n n ä h e r u n g a n d e n E i n k l a n g . Gewisse Tonpaare unterscheidet
auch ein musikalisch normales Ohr nicht ohne weiteres vom Einklang, während
andere auch von Unmusikalischen sofort als Zweiklang gehört werden. Die
genauere Untersuchung ergibt folgende Gesetze der Tonverschmelzung. Sie hängt
zunächst von der H ö h e der beiden Töne ab. Nach der Innigkeit der
Verschmelzung scheinen fünf Stufen zu bestehen: Oktav, Quint, Quart, Terzen und
Sexten, endlich alle übrigen Intervalle, die untereinander keinen Unterschied des
Verschmelzungsgrades aufweisen. Die Verschmelzungserscheinung ist sodann i n
a l l e n To n l a g e n zu beobachten, extrem hohe und tiefe Lagen vielleicht
ausgenommen. Drittens gilt das E r w e i t e r u n g s g e s e t z : ein Intervall läßt sich um
eine Oktav erweitern, ohne seinen Verschmelzungsgrad einzubüßen. Die Non hat
darum die gleiche Verschmelzung wie die Sekund, C und c wie C und c¹. Viertens
ist der Verschmelzungsgrad u n a b h ä n g i g v o n d e r S t ä r k e w i e v o n d e r Z a h l
d e r Te i l t ö n e . Die Einheitlichkeit eines Zweiklanges vermindert sich also nicht,
wenn beide Töne oder einer von ihnen stärker bzw. schwächer wird; sie leidet
auch nicht darunter, daß ein dritter Ton hinzutritt.
K o n s o n a n z u n d D i s s o n a n z . Unter Konsonanz versteht der Sprachgebrauch
sowohl die innige Verbindung zweier Töne, wie auch die Annehmlichkeit, die einer
solchen Verbindung eigen ist. Sieht man von letzterem als einem Gefühlsmoment
ab, es wechselt nämlich je nach dem Beurteiler, so kann man die Konsonanz der
Verschmelzung in unserem Sinne gleichsetzen. Die Stufenfolge in der
Vollkommenheit der Konsonanz, welche die Musikwissenschaft aufgestellt hat,
stimmt nämlich mit der Reihenfolge der Verschmelzungsgrade überein. Nach der
Musiktheorie sind Oktav, Quint und Quart vollkommene Konsonanzen, Terzen und
Sexten unvollkommene, alle andern Dissonanzen. Ein prinzipieller Gegensatz
zwischen Konsonanzen und Dissonanzen ließ sich jedoch experimentell nicht
nachweisen. Somit darf die Dissonanz als mangelnde Einheitlichkeit zweier oder
mehrerer Töne gelten. Empfindungsmäßig erscheint die Konsonanz als das Klare,
Einfache, während die Dissonanz als rauh, unklar, zwiespältig anspricht.
Literatur
C. S t u m p f , Tonpsychologie. 2 Bde. 1883/1890.
2. Kap. Die optischen Raumeindrücke
A. D e r o p t i s c h e E i n d r u c k d e r F l ä c h e
Als erstes Problem drängt sich die Frage auf: Woher stammt das
Räumliche beim Zusammentritt mehrerer Gesichtsempfindungen,
oder genauer: bei der Reizung benachbarter Netzhautelemente?
Bewirkt schon die Reizung einer einzigen Optikusfaser einen
flächenhaften Eindruck? Ein solcher Versuch müßte wohl an einem
Blindgeborenen angestellt werden, um etwaige Einflüsse der
Entwicklung auszuschließen; allein mit unseren gegenwärtigen
Mitteln ist er nicht ausführbar. Wir gehen darum besser von der uns
bekannten Gesichtsempfindung selbst aus, die wir uns zunächst mit
einem Raumwert ausgezeichnet vorstellen. Versuchen wir nun das
Flächenhafte eines Rot auf Null zu reduzieren, so leuchtet ein, daß
damit die Empfindung selbst verschwinden muß. Die Ausdehnung
scheint somit eine der Gesichtsempfindung ursprünglich
zukommende Eigenschaft zu sein.
Damit, daß das Empfindungselement von Haus aus flächenhaft
ausgedehnt ist, ist noch nicht verständlich gemacht, warum die
Reizung mehrerer nebeneinander liegender Netzhautelemente eine
Summation der Flächeneindrücke ergibt, mit andern Worten,
weshalb wir in diesem Falle eine ausgedehntere Fläche
wahrnehmen. Noch viel weniger ist damit erklärt, wieso die
räumliche Ordnung der Gesichtseindrücke der räumlichen Anordnung
der gereizten Netzhautelemente entspricht. Namentlich um diese
beiden letzten Fragen dreht sich auch heute noch der Streit zwischen
Empirismus und Nativismus.
Teils aus metaphysischen Gründen, mit Rücksicht auf die Einfachheit der Seele
(H e r b a r t , L o t z e ), teils aus dem methodischen Gedanken heraus, mit möglichst
wenigen Elementen des Seelenlebens auszukommen (die englischen
Assoziationspsychologen), erkennt der Empirismus der ursprünglichen
Gesichtsempfindung keine Ausdehnung zu. Die Entstehung der räumlichen
Ordnung des Gesichtsbildes suchte Lotze durch die geistvolle T h e o r i e d e r
L o k a l z e i c h e n zu erklären: Wird eine exzentrisch gelegene Netzhautstelle von
einem Lichtreiz getroffen, so wendet das Auge unwillkürlich die Netzhautmitte der
Lichtquelle zu. Es führt dabei eine ganz bestimmte Muskelbewegung aus, die
immer nur dann vorhanden ist, wenn nach anfänglicher Reizung jener bestimmten
Stelle die Netzhautmitte dem Lichtreiz ausgesetzt werden soll. Werden andere
exzentrische Stellen getroffen, so erfolgen andere Bewegungen und
dementsprechend andere Muskelkontraktionen. Jede Muskelkontraktion ruft aber
in der Seele eine eigenartige Spannungsempfindung hervor. Somit verbindet sich
mit der Reizung einer jeden Netzhautstelle eine eigenartige
Spannungsempfindung: dem System der Netzhautstellen entspricht ein System
von Spannungsempfindungen. Wie die Bücher einer Bibliothek durch ihre
Etiketten, so sind die qualitativen Erregungen der einzelnen Netzhautorte durch
ihre Spannungsempfindungen gekennzeichnet. Und genau so wie eine solche
Bibliothek in beliebiger Ordnung verpackt und doch in der früheren Ordnung in
einem andern Raume wieder aufgestellt werden kann, so können auch in der
Nervenleitung die Erregungen einen beliebigen Weg nehmen: die Seele weiß dann
doch die ursprüngliche Ordnung wiederherzustellen. — W u n d t baute diese
Theorie zu der der komplexen Lokalzeichen aus. Die Farbenqualitäten, die von
dem gleichen Reiz auf verschiedenen Orten der Netzhaut erregt werden, sind nicht
gleich; bekanntlich verlieren sich nach der Peripherie zu sogar einzelne
Farbentöne. Für jeden Punkt der Netzhaut gibt es eine charakteristische lokale
Färbung. Mit dieser verbinden sich die gleichfalls charakteristischen
Spannungsempfindungen. Und die Verschmelzung beider ergibt in der Seele ein
völlig neues Produkt: die Ausdehnung samt der Ordnung. Allerdings soll sich dieser
Vorgang nicht in der Entwicklung des Individuums, sondern in der des Stammes
vollzogen haben.
Allein die von den Empiristen vorgebrachten Gründe sind nicht
überzeugend, und anderseits stehen ihrer Erklärung die größten
Schwierigkeiten im Wege. Die Einfachheit der Seele kann diese
sicher nicht hindern, ein Ausgedehntes abzubilden. Hingegen ist es
unbegreiflich, wie die Summation unräumlicher Empfindungen
jemals die Vorstellung einer Fläche liefern soll. Auch bleibt unfaßbar,
daß die Verschmelzung von Licht- und Spannungsempfindungen das
ganz anders geartete Produkt des Räumlichen ergibt. Der
methodische Vorteil, mit weniger Elementen eine Erscheinung zu
erklären, darf nicht durch die Einführung unbegreiflicher Annahmen
erkauft werden. Weiter, die Lokalzeichentheorie muß eine
Empfindlichkeit für kleinste Augenbewegungen ansetzen, die mit
unseren sonstigen Erfahrungen nicht übereinstimmt. Überdies ist die
Feinheit der Lokalisation gerade bei d e r Stelle der Netzhaut am
größten, die keine Bewegungen zur Erreichung besserer Sichtbarkeit
auszuführen braucht, nämlich beim gelben Fleck. Aus diesen
Gründen neigt darum heute die Mehrzahl der Psychologen
hinsichtlich der Flächenwahrnehmung dem Nativismus zu: Es ist eine
letzte, nicht weiter zu erklärende Tatsache, daß der Reizung eines
Netzhautelementes eine räumliche Lichtempfindung entspricht. Es ist
ferner eine letzte Tatsache, daß die von räumlich getrennten
Netzhautelementen erregten Empfindungen sich nicht über-,
sondern flächenhaft aneinanderlegen, und zwar in der gleichen
Reihenfolge und Richtung, in welcher die von den Lichtwellen
getroffenen Nervenzellen angeordnet sind. Jeder Reizung einer
bestimmten Netzhautstelle entspricht ein bestimmter Ortswert. Eine
begünstigende Bedingung, nicht eine Erklärung dafür, liegt in der
Tatsache, daß das Linsensystem des Auges die einzelnen
Lichtstrahlen geordnet auf der Netzhaut verteilt, und daß die isolierte
Nervenleitung die einzelnen Erregungen gesondert zum Gehirn
weiterführt. Ist somit nach nativistischer Auffassung der Ortswert
einer Netzhauterregung von Anfang an mitgegeben, so kann doch
die weitere Entwicklung eine Verfeinerung der Ortsauffassung
bewirken. Beides veranschaulicht sehr hübsch die pathologische
Erfahrung bei Loslösung und Verschiebung der Netzhaut. Weil die
Netzhautelemente ihren bestimmten Ortswert haben, erscheint dem
Kranken ein regelmäßig gezeichnetes Gitter als verzerrt. Nach einiger
Zeit soll sich jedoch wieder das normale Bild einstellen, weil
nunmehr die verschobene Netzhautpartie einen andern Ortswert
erlangt hat.
Die soeben dargestellte nativistische Auffassung muß sich heute
wohl einige Abstriche gefallen lassen. Die Annahme, daß die
Erregungen des einzelnen Sehnerven schon einen ausgebreiteten
(das Wort „flächenhaft“ legt schon den Begriff des „ebenen“ nahe,
der hier verfrüht ist; vgl. S. 87) Eindruck bedingen, und die
Tatsache, daß dank des dioptrischen Apparates jedes
Netzhautelement von einem vorbeiziehenden Objekt in jener
zeitlichen Reihenfolge gereizt wird, die dem objektiven Sachverhalt
entspricht, erklären die fraglichen Erscheinungen. Ohne Rücksicht
auf den weiteren Verlauf der Sehnerven oder deren Einstrahlung ins
Sehzentrum muß sich das Sehding ausgebreitet und richtig orientiert
aufbauen[3]. Das Nebeneinander, die Richtung und die Reihenfolge
der „Flächenelemente“ ist keine letzte Tatsache, sondern eine
notwendige Folge der beiden genannten Faktoren. Darum bedarf es
auch keines angeborenen „Ortswertes“, es genügt ein erworbener.
Eine linear angeordnete Reihe von Lichtreizen erzeugt das seelische Bild einer
Lichtlinie. Es fragt sich nun: wie ist die Zuordnung der einzelnen Netzhautelemente
zu den Teilen des gesehenen Bildes? Läßt man zwei getrennte Lichtreize auf eng
benachbarte Netzhautstellen einwirken, so erscheinen sie als zwei gesonderte
Punkte, wenn sie den Gesichtswinkel von etwa 1′ bilden. Man nimmt an, daß
zwischen den beiden gereizten Elementen wenigstens ein anderes liegen und von
einem merklich verschiedenen Reiz getroffen werden muß, falls so nahe
beieinanderliegende Punkte „aufgelöst“ werden sollen. Doch steigt die Feinheit des
A u f l ö s u n g s v e r m ö g e n s mit der Stärke der einwirkenden Reize und mit der
Größe des Helligkeitskontrastes zwischen den leuchtenden Punkten und dem
Grund, unter günstigen Bedingungen bis zu einem Auflösungswinkel von 10″. Für
diesen Fall würde allerdings die obige Annahme der Trennung zweier Eindrücke
durch ein dazwischen liegendes Netzhautelement nicht mehr ausreichen[4]. Die
S e h s c h ä r f e wird noch größer, wenn es sich darum handelt, die verschiedene
Lage zweier Geraden zu erkennen; nach H e r i n g deshalb, weil bei verschiedener
Lage sofort eine andere Reihe von Netzhautelementen erregt wird. Die Sehschärfe
ist am größten in der Netzhautmitte; bei 20° Entfernung ist sie (nach D o r ) nur
¹⁄₄₀, in 40° nur ¹⁄₂₀₀ von dieser.
Unter „A u g e n m a ß “ versteht man die Fähigkeit, Richtung und Größe einer
Linie zu beurteilen. Im Zusammenhang mit unserem Grundproblem interessiert
uns vor allem der G e r a d h e i t s e i n d r u c k , den eine objektiv gerade Linie
hervorruft. Er ist keineswegs immer vorhanden. Hält man ein Lineal so vor das
Auge, daß man es fixiert und es gleichzeitig einen rechten Winkel zur Blicklinie
bilden läßt, so erscheint das Lineal gerade. Verschiebt man es jedoch gegen den
Fixationspunkt, so zeigt es eine konkave Krümmung gegen diesen. Den Ursprung
des Geradheitseindruckes wollte H e l m h o l t z aus den Augenbewegungen erklären:
bewegt man das Auge einer geraden Linie entlang, so verschiebt sich das
Netzhautbild in sich selbst, was bei einer gekrümmten nicht der Fall ist. Bei der
Geraden entsteht so eine Linie, bei der gekrümmten müßte ein breites Band
erzeugt werden. Allein wir erkennen die Gerade auch mit ruhendem Auge, und bei
nicht allzu schneller Bewegung läßt auch die krumme Linie kein Band entstehen
(B ü h l e r ). Auch hier wird man mit H e r i n g auf eine ursprüngliche Zuordnung
bestimmt gelagerter Netzhautelemente zu dem Eindruck der Geradheit schließen
müssen.
Daß eine einäugig betrachtete, nicht fixierte Gerade als gebogen erscheint, und
daß dementsprechend eine aus hyperbolischen Kurven hergestellte
Schachbrettfigur unter bestimmten Bedingungen wie eine normale gesehen wird
(H e l m h o l t z ), das sind Widersprüche zwischen der gegenständlichen Welt und
ihrem psychischen Abbild, Empfindungsinadäquatheiten, wie österreichische
Psychologen sich ausdrücken. Sie werden allerdings durch das zweiäugige Sehen
und durch andere Hilfsmittel zumeist ausgeglichen. Eine andere
Empfindungsinadäquatheit stellt sich heraus, wenn man eine Horizontale bei
einäugiger Betrachtung nach dem Augenmaß teilen will. Der nach der Körpermitte
zu gelegene Teil der Linie wird dann zu klein gemacht. Er hat also für das Auge
einen größeren Wert als der andere Teil. Da aber sein Bild stets auf die nach
auswärts gelegene Hälfte der Netzhaut fällt, kann man auch sagen: die
Breitenwerte wachsen auf der äußeren Hälfte der Netzhaut rascher als auf der
inneren. Ebenso wird bei Halbierung einer Vertikalen der obere Abschnitt zu klein
genommen. Die Höhenwerte wachsen also auf der unteren Netzhauthälfte rascher
als auf der oberen. In ähnlicher Weise fanden sich Richtungstäuschungen, so beim
Herstellen einer Vertikalen oder einer Horizontalen allein mit Hilfe e i n e s Auges
und unter Ausschluß äußerer Anhaltspunkte. Wie diese Erscheinungen, so sind
auch einzelne geometrisch-optische Täuschungen unmittelbar auf
Unvollkommenheiten des Auges zurückzuführen. So erscheint ein weißes Quadrat
auf schwarzem Grund größer als ein schwarzes auf weißem Grund, wie überhaupt
helle Flächen gegenüber dunklen überschätzt werden. Offenbar ergreift da der
Reiz durch Irradiation auch die benachbarten Netzhautelemente, die nicht direkt
von dem Lichtstrahl getroffen werden. Die Vertikale wird gegenüber der
Horizontalen überschätzt. Ein wirkliches Quadrat erscheint den meisten Beurteilern
als zu hoch. Bei dieser Täuschung könnten jedoch auch die verschieden großen
Bewegungsanstrengungen mitspielen, die man bei beiden Richtungen
aufzuwenden hat, weshalb manche Forscher hier von Assoziationstäuschungen
sprechen. Dagegen dürfte es auf die vertikale Teilungstäuschung hinauskommen,
wenn uns die gedruckte 8 und das gedruckte S als symmetrisch gebaut anspricht,
während sich doch durch einfache Umkehrung die größere Ausdehnung des
unteren Teiles unschwer erkennen läßt. Andere geometrisch-optische
Täuschungen als die genannten setzen höhere geistige Prozesse voraus.
B. D i e E r f a s s u n g d e r d r e i D i m e n s i o n e n d u r c h d a s E i n a u g e
2. Das Tiefensehen